Au pair in den USA – Benimmregeln, Kindergeld, Handynutzung und Reiserücktrittsversicherung

Tipps für einen erfolgreichen Au pair Aufenthalt:
Letzte Hinweise vor der Ausreise

Benimmtipps

Deutschsprachige gelten oft als ungehobelt. Das liegt an unserer Neigung, Kritik und Urteile ohne viel Rücksicht auf die Gefühle anderer auszudrücken. So viel Offenheit stößt in Amerika jedoch nicht nur auf Gegenliebe. Hier gelten Widerrede und kritisches Nachhaken leider häufig als respektlos und unhöflich.

  • Familienspielregeln
    In amerikanischen Familien haben Jugendliche meist weniger Freiheiten als in Deutschland. Eltern achten sehr auf die korrekte Kleidung ihrer Kinder. Das heißt z.B. das Röcke nicht zu kurz sein sollten und Ausschnitte nicht zu tief. In den meisten Familien gibt es eine feste Zeit, „Curfew“ genannt, zu der Jugendliche und auch Au pairs am Abend zu Hause sein müssen. Alkohol ist für Jugendliche unter 21 Jahren verboten. Der Genuss von Alkohol unter 21 Jahren ist ein Verstoß gegen das amerikanische Gesetz und führt zum Ausschluss vom Au pair Programm!
     
  • Werturteile
    Keiner möchte von seinem Gast immer wieder hören, dass man in dessen Land vieles anders und besser macht. Amerika ist nicht schlechter oder besser als Deutschland, es ist einfach anders. Seid dir darüber im Klaren. Nur so überwindest du den ersten Kulturschock.
     
  • Patriotismus
    Amerikaner sind stolz auf ihr Land und leben diesen Patriotismus gern öffentlich aus. Für uns Europäer mag das anfänglich etwas befremdlich wirken, jedoch sollte man dies einfach als Charaktereigenschaft der Amerikaner akzeptieren. Deutsche Skepsis gegenüber dem Nationalismus darf den Respekt vor dem Patriotismus anderer nicht ausschließen.
     
  • Familiensinn
    In amerikanischen Familien zeigt und sagt man sich gern, dass man sich mag. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Eltern und Kinder mehrmals am Tag versichern, dass sie einander lieben.
     
  • Höflichkeit
    In Deutschland, Österreich und der Schweiz bleiben wir Fremden gegenüber häufig so lange unverbindlich und distanziert, bis wir Gemeinsamkeiten feststellen. Ganz anders ist es in Amerika. Dort genießt der Fremde sogleich und so lange Freundlichkeit, bis er sich als dieser unwürdig erweist. Sehr oft wird man nach dem eigenen Befinden gefragt: „How are you?“. Ehrlichkeit ist nicht verlangt. Keinesfalls erwartet ein Amerikaner eine andere Antwort als: „Fine, thank you!“. Eine andere charmante Lüge ist das: „Nice to meet you!“, mit dem man sich ebenfalls in den USA begrüßt. Standardfloskel zur Antwort: „Nice to meet you, too!“.
     
  • Fluchen
    Schimpfwörter, auch wenn sie in Film und Fernsehen gängig sind, gelten im täglichen Umgang als tabu. Sie verletzen das stark ausgeprägte sittliche und religiöse Empfinden der Amerikaner.

Kindergeld

Bitte kläre vor Abflug noch einmal alle Fragen bezüglich des Kindergeldes mit deinem Sachbearbeiter der Familienkasse ab. Leider können wir nicht garantieren, dass deine Eltern auch während deines Au pair Aufenthaltes das Kindergeld bekommen, da es eigentlich für finanziell abhängige Kinder gedacht ist, die sich noch in der Ausbildung befinden. Deswegen wird von der Familienkasse meist verlangt, dass du während deines Au Pair Jahres 10 Stunden pro Woche Sprachunterricht nachweist. Für das Au pair Programm in den USA sind 60 Unterrichtsstunden für das ganze Jahr vorgeschrieben und auch nur diese können wir dir bestätigen. Den Rest musst du mit dem College vor Ort klären.

Telefonnutzung bei der Familie

Wer möchte nicht gern regelmäßig mit den Freunden und der Familie zu Hause auch während der Zeit in den USA Kontakt halten und mit ihnen telefonieren. Bitte besprich im Vorfeld mit der Familie, inwieweit du das Telefon (insbesondere für Ferngespräche) nutzen kannst. In der Regel ist es günstiger, sich in den USA eine Prepaid-Telefonkarte zu kaufen oder Skype zu nutzen. Frage deine Gastfamilie, die Au pairs in deiner Nähe oder deine Betreuerin vor Ort, welches die beste Lösung für dich ist. Wenn du in den USA auf dem Handy angerufen wirst (auch Inlandsgespräche), musst du anders als in deinem Heimatland einen Teil der Kosten übernehmen.

Wenn du Glück hast, stellt dir deine Gastfamilie ein Handy, welches du privat während deines Au pair Aufenthaltes nutzen darfst. Natürlich solltest du in diesem Fall zuerst grundlegende Nutzungsfragen mit der Gastfamilie klären. Wann darfst du das Handy nutzen? Gibt es Kostengrenzen für dich? Für welche Gespräche und wohin darfst du es nutzen? ...

Zusätzlich solltest du auch beim Verfassen von Nachrichten über ein Handy immer genau darauf achten, was du schreibst. Wenn der Handyvertrag über die Gastfamilie läuft, hat diese in den USA durchaus das Recht, sich beim Provider den kompletten Nachrichtenverlauf geben zu lassen. Dies machen sie sicherlich nicht grundlos. Aber vielleicht manifestieren sich bei der Gastfamilie unterschiedliche Verdachtsmomente und um zu prüfen, ob ihre Kinder bei ihrem Au pair nach wie vor in guten Händen sind, gehen sie manchmal solche Wege. Oft stellen diese sich als völlig falsch heraus. Aber sicherlich willst auch du nicht, dass sie dann unter Umständen böse Worte über sich finden, weil du dir nach einem Streit mit der Gastfamilie selbst Luft machen wolltest.

Reisen in den USA

Reisen ist ein wichtiger Bestandteil des Au pair Jahres und die meisten Au pairs nutzen ihre verlängerte Wochenenden, ihren Urlaub und ihren Reisemonat, um neben der neuen Heimatstadt auch möglichst viele andere Teile der USA zu sehen. Nutze diese Chance so oft du kannst, aber bedenke auch, dass manchmal unvorhergesehene Dinge dazu führen können, dass du eine geplante und bezahlte Reise nicht antreten kannst. Für solche Fälle solltest du vor jedem Abenteuer eine Reiserücktrittsversicherung abschließen. Dann ist zumindest das Geld nicht verloren und du kannst die Reise eventuell zu einem anderen Zeitpunkt antreten.

Viele Grüße,
Dein Au pair Team

Telefon: +49 30 84 39 39 91 oder 0800 84 39 39 0 (kostenfrei aus Deutschland)
Fax: +49 30 84 39 39 39  
E-Mail: aupair@intrax.de