Schüleraustausch – Eine Erfahrung, die sich lohnt? Tipps und Antworten

Pressemitteilung vom 1. Dezember 2015 - 15:34

Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel steht in vielen Familien die Frage im Raum, wie es 2016 schulisch weitergehen soll. Sollte das Kind noch während der Schulzeit einen Auslandsaufenthalt absolvieren oder so schnell wie möglich das Abitur ablegen?  Am Anfang der Entscheidungsfindung steht die Frage nach dem großen Warum.

Oft unterschätzt: Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit

Julia Birnstein, Geschäftsführerin der Austauschorganisation Ayusa-Intrax erklärt dazu: „Aus unserer 25-jährigen Erfahrung im Bereich Schüleraustausch wissen wir, dass es viele Gründe gibt, die für einen Auslandsaufenthalt während der Schulzeit sprechen. Die Jugendlichen verbessern im Ausland in erster Linie natürlich ihre Fremdsprachenkenntnisse, entwickeln interkulturelle Kompetenzen und ein hohes Maß an Selbstständigkeit. In der fremden Umgebung werden sie sich aber auch oft viel intensiver ihrer eigenen Identität bewusst und reflektieren ihre eigenen Wertvorstellungen mehr als in der gewohnten Umgebung zu Hause. Zudem müssen die Schüler mit der Integration in die Gasfamilie und der Anpassung an die andere Kultur laufend Toleranz und Offenheit üben. Gerade in der Pubertät ist das ein wichtiger Prozess für die gefestigte Persönlichkeitsentwicklung.“

Vergleichsbasis schaffen

Wer sich mit dem Thema Schüleraustausch beschäftigt, erkennt schnell die Vielfalt an  Austauschorganisationen und ihre unterschiedlichen Programme. Am Anfang der Entscheidungsfindung ist es daher wichtig, eine Vergleichsbasis zu schaffen. Dazu sollten Sie sich zuerst überlegen, welche Erwartungen Sie und Ihr Kind an einen Schüleraustausch haben und wie viel Zeit dafür eingeräumt werden kann. Wenn es Ihnen wichtig ist, dass Ihr Kind nach dem Schüleraustausch in die nächste Klasse vorrückt, sollten Sie unbedingt zuerst mit der Schule Rücksprache zur Dauer und gegebenenfalls auch zur Fächerwahl halten. Das bestätigt auch Julia Birnstein: „Für den Erfolg eines Schüleraustausches, vor allem im Nachhinein, ist die Kommunikation mit der Schule von Anfang an sehr wichtig.“

Das Schüleraustausch-Zielland stellt zusammen mit der gewünschten Programmdauer eine erste zuverlässige Vergleichsbasis zwischen den Organisationen dar. Hierfür ist gut zu wissen, dass  

  • Kurz- und Ferien-Programme für das erste Kennenlernen der anderen Kultur geeignet sind.
  • Programme mit einer Dauer von 3 Monaten bis zu einem halben Schuljahr sinnvoll sind, wenn Ihr Kind nicht zu viel Unterricht in Deutschland verpassen und auf jeden Fall nach dem Auslandsaufenthalt in die alte Jahrgangsstufe zurückkehren möchte.
  • ein ganzes Schuljahr für die ganzheitliche Integration in das soziale und kulturelle Leben und den nachhaltigen Spracherwerb am geeignetsten ist.
Der nächste Schritt: Wahl der Organisation

Für die Wahl der Organisation sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen und sich bei jedem Anbieter genau zu den Programmen, ihren Voraussetzungen und Rahmenbedingungen beraten lassen.

Programmbeschreibung und Inklusivleistungen

Achten Sie bei der Beschreibung des Programms auf genaue Angaben zu Art, Umfang und Preis der Leistungen. Über die eigentlichen Programmkosten, Flug und die Versicherung dürfen keine weitergehenden Zahlungen von der Organisation gefordert werden. Darunter fallen z. B. Beratungskosten oder Anmeldegebühren.  Eine Ausnahme stellen zusätzliche Buchungsoptionen wie beispielsweise organisierte Gruppenreisen im Gastland dar.

Erfahrung und internationales Netzwerk

Achten Sie bei der Wahl der Organisation auch darauf, wie lange diese bereits im Bereich Schüleraustausch tätig ist und mit welchen Partnern sie in den Gastländern zusammenarbeitet. Ein Vorteil ist, wenn die Organisation mit eigenen Büros im Gastland vertreten ist, da der Schüleraustausch so vom Anfang bis zum Ende in einer Hand liegt. Auch langjährige Kooperationen mit Partnerorganisationen vor Ort sind ein Indiz für vertrauensvolle Zusammenarbeit im Ausland.

Kompetenz der Mitarbeiter und Empfehlungen von Freunden

Achten Sie in der Beratung unbedingt auf die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter. Für Geschäftsführerin Birnstein basiert die Kompetenz ihrer knapp 40 Mitarbeiter vor allem auf ihren persönlichen Auslandserfahrungen. „Eigene Auslandserfahrungen sind die Basis  unserer täglichen Arbeit. Dadurch kennen und verstehen wir kulturelle Differenzen in den Gastländern und können unterschiedlichste Situationen mit Schülern, Eltern und Partnern vor Ort kompetent moderieren und regeln.“

Hilfreich bei der Entscheidungsfindung sind auch Erfahrungen von Freunden, Bekannten und Eltern, die einen Schüleraustausch mit ihrem Kind bereits erlebt haben. Auch die Einschätzungen von ehemaligen Austauschschülern, die die jährlich erhobene DFH-Studie veröffentlicht, können im Entscheidungsprozess weiterhelfen.

Weltweit 18.000 deutsche Austauschschüler

Mehr als 18.000 Schüler nahmen im vergangenen Schuljahr an einem Schüleraustausch teil und führten diesen Auslandsaufenthalt zusammen mit einer Austauschorganisation durch. Auf der Beliebtheitsskala aller Austauschländer dominiert auf Platz eins die USA, das klassische Land des Schüleraustauschs. Andere beliebte englischsprachige Destinationen sind Kanada, Neuseeland, Großbritannien, Australien und Irland. Frankreich, Costa Rica und Spanien führen die Spitze der populärsten nicht-englischsprachigen Austauschländer an.