Ein Schüleraustausch ist viel mehr als „nur“ ein Auslandsaufenthalt. Er ist eine einmalige Chance, eine neue Kultur hautnah kennenzulernen, vor Ort die Schule zu besuchen und wie ein Teenager in deinem Gastland zu leben. Ganz nebenbei perfektionierst du die Landessprache und lernst, über dich hinauszuwachsen. Klingt super? Auf jeden Fall! Doch vielleicht fragst du dich, wann genau du dieses Abenteuer am besten angehen solltest. Wir beleuchten, wann der beste Zeitpunkt für einen Schüleraustausch ist und verraten dir, was du bei der Entscheidung beachten solltest.
Wohin und wie lange ins Ausland?

Ein Schüleraustausch bringt dir dann den größten Mehrwert, wenn er gut in deine persönliche und schulische Situation passt. Bist du neugierig auf Neues? Kannst du Verantwortung übernehmen? Und wie sieht es gerade schulisch bei dir aus?
Natürlich solltest du dir für die Planung genug Zeit lassen und dich möglichst frühzeitig bewerben. Am besten startest du rund ein Jahr vorher, damit alles stressfrei läuft.
Um den besten Zeitpunkt für deinen Schüleraustausch zu finden, solltest du dir folgende Fragen stellen:
- 🌎 In welches Land möchtest du gehen?
- 📆 Wie lange soll dein Aufenthalt dauern?
Dabei gilt: Je kürzer der Austausch, desto leichter lässt er sich in deine schulische und persönliche Laufbahn integrieren. Nach Kurzprogrammen von nur wenigen Wochen bis Monaten kannst du in der Regel ohne größere Probleme in deine Klassenstufe zurückkehren – natürlich nur, nachdem deine Fehlzeiten mit deiner Schule abgesprochen wurden.
Gehst du ein ganzes Schuljahr ins Ausland, stellt sich meist die Frage, ob du die verpasste Klassenstufe wiederholst oder direkt in der nächsten Stufe wiedereinsteigst und damit ein Schuljahr zu Hause überspringst.
Auch die Wahl deines Gastlandes hat Einfluss auf deine Fehlzeiten. Die großen Schulferien sind in Ländern auf der Südhalbkugel im Dezember und Januar. Gehst du für ein Kurzprogramm oder ein halbes Schuljahr nach Australien oder Neuseeland, kannst du also über die Sommerferien bei uns ins Ausland gehen und somit weniger Schulzeit in Deutschland verpassen.
In welcher Klassenstufe ein Jahr ins Ausland gehen?
Schülerinnen und Schüler, die ein ganzes Schuljahr im Ausland verbringen möchten, tun dies meist nach der 9. oder 10. Klasse. Frühere Auslandsaufenthalte sind in vielen Ländern grundsätzlich möglich (je nach Mindestalter), vor allem dann, wenn es sich um kürzere Programme von nur einigen Wochen bis Monaten handelt.
Grundsätzlich gilt die Regel: Die letzten zwei Schuljahre vor dem Abitur musst du an deiner deutschen Schule anwesend sein, da die Leistungen in der Oberstufe in die Abschlussnote einfließen.
- 🏫 G8-Modell: Gehst du 12 Jahre in die Schule, kannst du in der 10. Klasse ins Ausland gehen.
- 🎯 G9-Modell: Machst du dein Abitur in Klasse 13, ist die 11. Klasse die beste Zeit für deinen Schüleraustausch – so kannst du dich in Stufe 12 und 13 ganz auf das Abitur vorbereiten.
- 🎓 Besuchst du eine Realschule, ist es am günstigsten, nach der 10. Klasse zu gehen. Dann hast du deinen Abschluss bereits in der Tasche und bist vollkommen frei für dein Abenteuer Ausland.

Nach dem Austausch: Wiederholen oder Überspringen?
Auf der Seite der Jugendbildungsmesse findest du die jeweiligen Versetzungsrichtlinien der einzelnen Bundesländer. Ob du nach deiner Rückkehr die verpasste Stufe überspringen oder wiederholen kannst, hängt nämlich stark davon ab, wo du zur Schule gehst. Die Regeln sind nicht einheitlich – und oft entscheidet auch die Schulleitung mit. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
👉 Überspringen ist in der Regel mit gewissen Auflagen bei der Fächerwahl im Ausland verbunden. Meist ist die Voraussetzung, dass deine Kurse an deiner Schule im Gastland auf einem vergleichbaren Niveau liegen. Ebenso wirst du vermutlich eine Fremdsprache belegen müssen, sowie bestimmte Fächer wie etwa Mathematik und Naturwissenschaften.
In manchen Bundesländern kannst du eine Jahrgangsstufe zunächst nur auf Probe überspringen und musst bestimmte Noten vorweisen oder Tests absolvieren. Häufig hat die individuelle Schule dabei einen großen Ermessensspielraum, welche Auflagen sie zugrunde legt. Daher ist es auf jeden Fall wichtig, dass du deine individuelle Situation rechtzeitig mit deiner Schule besprichst.
👉 Eine Wiederholung der Jahrgangsstufe wirkt zunächst einmal nachteilig. Nicht zuletzt sind dir deine Freunde am Ende eine Stufe voraus. In der Realität ist dies jedoch meist viel weniger schlimm, als du es dir jetzt vorstellen magst. Die Stufe nicht zu überspringen, hat nämlich auch entscheidende Vorteile:
- Du hast nach deiner Rückkehr weniger Leistungs- und Notendruck
- Du musst verpassten Stoff nicht nacharbeiten
- Du hast im Ausland größere Wahlfreiheit bei deiner Fächerwahl
- Du kannst viele spannende Fächer ausprobieren, die es hier teilweise gar nicht gibt

Fazit: Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Schüleraustausch?
Ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, ist immer ein persönlicher Gewinn. Die Erfahrungen, die du dort machst, lassen sich durch nichts ersetzen oder aufwiegen. Es lohnt sich also immer!
Du siehst – es gibt nicht den einen perfekten Zeitpunkt. Ob 9., 10. oder 11. Klasse, ob halbes oder ganzes Jahr: Entscheidend ist, dass du motiviert bist und das richtige Programm für dich findest.
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