Johanna hat ihren Schüleraustausch bei einer Gastfamilie in Pennsylvania verbracht. In ihrem Bericht nimmt sie uns mit zu Fahrradtouren, Ausflügen, verschneiten Wintertagen und ihrem bewegenden Abschied am Ende der Zeit.
Ankommen in Pennsylvania
Als ich mit großer Vorfreude und einer vagen Vorstellung, wie mein Auslandsjahr verlaufen würde, nach Pennsylvania kam, war ich unglaublich aufgeregt. Dank einiger Videotelefonate mit meinen Gasteltern hatte ich schon einen ersten Eindruck, aber die Realität hat mich noch einmal positiv überrascht. Die Erlebnisse hier sind weit mehr, als ich mir je erträumt hätte.

Nach dem Abschied von meinem Schäferhund Gino vor sechs Jahren hatte ich endlich wieder Haustiere um mich. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen. Auch meine Gastfamilie passt perfekt zu mir. Wir teilen viele Werte und Interessen, lieben die Natur und sind viel draußen unterwegs. Besonders das Fahrradfahren hat uns verbunden, oft auf den schönen Radwegen in Lancaster County.
Neue Hobbys, Reisen und Homecoming
Ich habe auch neue Hobbys entdeckt, zum Beispiel Gitarre spielen. Ich hatte das Glück, dass mich mein Gastvater sehr geduldig unterrichtet hat. Dazu kamen Ausflüge wie ein Camping-Wochenende am PA Grand Canyon oder ein Mädelsausflug mit meiner Gastmutter nach Washington, D.C..

Die High School ist sehr modern und ich habe tolle Lehrer kennengelernt, die mich nicht nur im Unterricht, sondern auch außerhalb des Klassenzimmers super unterstützt haben. Ein absolutes Highlight war für mich das Homecoming und ich habe auch viele neue Freunde gefunden.

Abschied und Veränderungen
Die letzten zwei Wochen waren voll mit Abschieden, Gefühlen und kleinen Momenten, die plötzlich wichtig wurden. Ich war mit meiner Gastfamilie noch einmal in deren „Häuschen“ und wir hatten eine tolle Zeit. Einmal waren wir sogar in einer Art „Mini-Deutschland“ mit Fachwerkhäusern und Biergarten.

Ein besonderer Moment war der Besuch meiner Eltern. Es war schön, beide Familien zusammenzubringen, aber auch seltsam, die beiden Welten aufeinandertreffen zu sehen. Unser gemeinsamer Urlaub war toll, aber ich habe auch gemerkt, wie sehr ich mich in diesem Jahr verändert habe. Die Graduation meiner Senior-Freunde mitzuerleben, war bewegend und ein kleiner Vorgeschmack auf meinen eigenen Abschied.
Zurück in Deutschland

Zurück zu Hause habe ich gemerkt, wie viel spontaner, selbstbewusster und gesprächiger ich geworden bin – fast schon ein Profi im Small Talk. Gleichzeitig nehme ich nichts mehr als selbstverständlich. Und mir wurde bewusst, dass ich ein paar Dinge auch vermisst habe: deutsches Brot, frisches Gemüse, Wasser ohne Zucker oder Chemie und zu Fuß einkaufen zu gehen. Auch kulturell sind mir Unterschiede aufgefallen: Amerikaner*innen sind sehr offen, aber manchmal auch oberflächlich. Das Dauerlächeln kann anstrengend sein und ja, ihre Mimik beim Reden habe ich mir auch ein bisschen angewöhnt.
Trotz aller Herausforderungen war dieses Jahr das größte Geschenk meines Lebens. Ich habe viel über mich gelernt und komme zurück mit Erfahrungen, die ich nicht in einen Koffer packen kann, aber für immer bei mir tragen werde.
Johannas Bericht hat dir Lust gemacht die USA zu erkunden, auf die High School zu gehen und den Alltag mit einer Gastfamilie zu teilen? Dann informiere dich zu unseren Schüleraustausch USA Programmen und schau mal bei unseren Infoevents vorbei.