
Sushi, Manga und Origami: Wer denkt, mit diesen Klassikern kenne er bereits die japanische Kultur, der irrt sich. Im Land der aufgehenden Sonne gibt es viele ungeschriebene Regeln, wenn es um das richtige Benehmen geht. Mit den wichtigsten Umgangsformen in Japan bist du bestens vorbereitet für deinen Schüleraustausch!
Begrüßung auf Japanisch: Verbeugen statt Händeschütteln
Egal, ob du deine Gastfamilie, Mitschüler:innen oder Lehrer:innen triffst: Anders als in Deutschland gibt man sich in Japan nicht die Hand, sondern verbeugt sich.
Dabei gilt die goldene Regel: Rücken gerade, Blick leicht nach unten, und die Verbeugung dem Gegenüber angemessen gestalten. Traditionell verbeugen sich Jüngere vor Älteren, Schüler:innen vor Lehrer:innen – aber niemand erwartet Perfektion am Anfang.

Rein ins Haus – aber richtig!
Bevor du die Wohnung deiner Gastfamilie betrittst, zieh deine Schuhe im Eingangsbereich aus. Stelle sie so ab, dass die Spitze Richtung Tür zeigt. Wenn Hausschuhe bereitstehen, zieh diese an.
Achte darauf, die Hausschuhe nicht ins Bad oder auf die Toilette mitzunehmen – dafür gibt es separate Schuhe. Ein kleiner Extra-Tipp: Hausnummern werden in Japan nach Baujahr vergeben. Das älteste Haus hat die niedrigste Nummer. Wenn du also mal eine Adresse suchst, frag lieber Einheimische um Hilfe.
Reis, Stäbchen und volle Gläser
Reis ist das wichtigste Nahrungsmittel in Japan – und wird natürlich mit Stäbchen gegessen. Fettnäpfchen vermeiden: Stecke die Stäbchen niemals senkrecht in den Reis, das erinnert an Räucherstäbchen für Verstorbene.
Außerdem gilt: Ein leeres Glas füllt dir dein:e Tischnachbar:in nach. Selbst nachschenken gilt als unhöflich. Also sei aufmerksam und halte die Gläser deiner Mitmenschen voll.
⛩️ Übrigens: Wenn du wissen möchtest, wie es mit der Ernährung im Land der aufgehenden Sonne aussieht, dann schau doch mal auf unserem Beitrag zum Thema Essen in Japan vorbei!

Geschenke: Von Herzen, aber bitte keine weißen Blumen

In Japan werden Geschenke oft erst später geöffnet. Das heißt nicht, dass sich die Leute nicht freuen – im Gegenteil, es ist ein Zeichen der Höflichkeit.
Allerdings solltest du bestimmte Dinge besser meiden:
- Weiße Blumen → nur zu Beerdigungen
- Füchse → stehen für Hinterhältigkeit
- Scheren oder Schneidewerkzeuge → symbolisieren Trennung
- Vier → klingt wie das japanische Wort für Tod
Das Beachten dieser Regeln gehört zu den wichtigsten Umgangsformen in Japan, wenn du einen guten Eindruck hinterlassen willst.
Japanische Gefühle: Lächeln ist Pflicht!
Japaner:innen zeigen selten tiefe Gefühle in der Öffentlichkeit. Ein Lächeln ist nicht immer ein Zeichen von Freude, sondern oft ein Mittel, um andere nicht in unangenehme Situationen zu bringen.
Auch Kritik oder ein direktes „Nein“ wird in Japan eher vorsichtig und indirekt ausgedrückt. Für dich bedeutet das: Freundlich bleiben, aufmerksam beobachten und respektvoll reagieren.
👉🏻 Du möchtest noch mehr über Japan lesen? Dann schau dir auch unseren Beitrag zu kulturellen Unterschieden und über die wichtigsten Do’s and Don’ts!
Baden und Toilette: Alles anders als zuhause
Badewannen in Japan sind Orte der Entspannung, nicht primär der Körperhygiene. Vor dem Baden muss jeder gründlich duschen – so bleibt das Wasser sauber. Auch öffentliche Badehäuser sind kein Schwimmbad, sondern Orte zum Relaxen.
Toiletten gelten als besonderer Bereich. Komfort und Hygiene stehen an erster Stelle: beheizte Sitze, Duftzerstäuber und das Gerät „Geräuschprinzessin“ (Otohime), das auf Knopfdruck Geräusche erzeugt, gehören zum Alltag.
Das Wissen um diese Besonderheiten gehört zu den Umgangsformen in Japan, die du unbedingt kennen solltest, um Fettnäpfchen zu vermeiden.
Die Unterschiede zwischen Japan und deiner gewohnten Kultur können anfangs einschüchternd wirken. Aber keine Sorge: Mit ein wenig Aufmerksamkeit gewöhnt man sich schnell. Ein Schüleraustausch bedeutet schließlich, ein anderes Land richtig kennenzulernen – inklusive aller Umgangsformen in Japan.
Lust auf Japan? Neben dem klassischen Austauschjahr gibt es übrigens auch Kurzprogramme ab 4 Wochen und Ferienprogramme von 3 Wochen, falls du zuerst nur reinschnuppern willst.






















